Rachel
Rachels Aussage
Rachel (44) hat rituelle Gewalt von 0 bis 15 in Bayern erlebt. Man hat ihr Autismus diagnostiziert, denn ihr war befohlen worden, niemals zu reden, so dass sie bis heute nicht spricht. Als sie 15 Jahre alt war, begann Rachel aber, viele Erlebnisse aufzuschreiben. (Rachels Aussage wurde von einer professionellen Synchronsprecherin eingesprochen)
Wie oder durch wen bist Du in Kontakt gekommen mit ritueller Gewalt?
Ich habe durch meine Großeltern und meinen Onkel Kontakt zu ritueller Gewalt erhalten. Ab meiner Geburt war ich als Opfer auserkoren. Meine Eltern gaben mir einen jüdischen Namen, der ihnen sehr gefiel. Dieser Name war für diese NPD-Leute [Nationaldemokratische Partei Deutschlands] eine außerordentliche Provokation. Mein Onkel wurde vom Opfer zum Täter gemacht. Meine Großmutter war als schwerst traumatisierte Frau ihrem dreißig Jahre älteren Mann hörig. Mein Großvater war überzeugter Nationalsozialist.
Was sind typische Erfahrungen, die Du als Betroffene(r) gemacht hast?
Ich meide es, daran zu denken, bin nahe am Durchdrehen, wenn ich es tue. Ich bade in Angst und Wut. Heimliche gezielte Programme, die mir Opa schon ganz früh zumutete, absolut heimlich, damit meine Eltern nichts merkten. Er flüsterte mir zum Beispiel ins Ohr, dass ich nicht reden darf, nicht weinen darf, und so weiter. Ich rede bis zum heutigen Tag noch nicht. Es wurde Autismus diagnostiziert, da ich all diese Anzeichen zeigte. So war ich auch in einer Behinderteneinrichtung. Dort waren der Pfarrer und die Heimleitung mit im Kult. Heimliche Treffen nachts an verschiedenen Orten waren fünfzehn Jahre mein Leben. Dort wurde ich gefoltert und schwer sexuell gequält. Kinderpornografie. Kuttenmenschen. Im Moment kann ich nicht mehr weiter schreiben. Wir wurden viele – teils durch schwerste Traumata, teils gezielt hergestellt.
Was war deine schlimmste Erfahrung?
Die schlimmsten Erfahrungen waren diese rituellen Tötungen an Babys. Ich wurde dazu gezwungen, indem man mir die Hand hielt. Die autistischen Verhaltensweisen wurden gezielt gemacht durch Folter, durch Folter.
Wie bringen Täter die Kinder dazu, sich zu fügen?
Im Alltag wurden durch diese Heimleitung diese Farbprogrammierungen immer wieder angewandt. Meine Eltern meinten, sie hätten eine schwerst autistisch behinderte Tochter. Man sagte mir, ich müsse meine Mutter ermorden, wenn ich anfange zu reden. Sie behaupteten, meine Eltern wüssten über alles Bescheid. Ich wurde gefoltert, wenn ich nicht gehorchte. Nadeln wurden in alle Körperöffnungen gestoßen. Elektroschocks wurden angewandt. Immer so, dass meine Eltern nichts merken konnten. Ich wurde deswegen auch nie vaginal vergewaltigt. Es hätte ja auffallen können, wenn meine Mutter mit mir zum Arzt ging. Ich bin ein Satanskind, wie mir der Pfarrer einredete. Und absolut böse, böse, böse. Ich sollte meine Eltern quälen, damit sie mich nie mehr bei sich haben wollen. Zwicken, kratzen, beißen, schreien. Ich habe diese Erinnerungen an rituelle Gewalt niemals weggeschoben. Sie waren immer da, aber aufgeteilt, an verschiedene Personen. Ich war von Geburt an bis zum 15. Lebensjahr im Kult. Erst, als ich mich meiner Mutter schriftlich anvertraute, brach sie alle Kontakte ab und organisiert mir seit Jahrzehnten viele Therapien. Ich spreche nicht und bin so gut wie handlungsunfähig. Bis heute. Also schwerstbehindert mit Pflegegrad.
Hast Du zum Abschluss noch ein persönliches Anliegen bzw. eine Botschaft?
Eins mag ich noch loswerden. Ich glaube an Gott. Ich habe tiefgreifende spirituelle Erfahrungen. Lichtgestalten besuchen mich. Einmal hatte ich während eines schwersten Traumas mit acht Jahren eine Nahtoderfahrung. Ich ging ins Licht und spürte die allumfassende Liebe. Da wir viele sind, hatten nicht alle Zugriff auf diese Erfahrung. Doch dieses Erlebnis und die immerwährende Liebe meiner Mutter tragen mich bis heute durchs Leben. Ach, glaubt uns doch, bitte! Alles ist wahr, was ich aufschreibe.