Isabelle (58) hat im Alter von 0 bis 6 rituelle Gewalt in Zandvoort, Den Haag, Heidelberg und weiteren Ländern wie Belgien, Frankreich und England erlebt. Bei ihr wurden 15 gebrochene Gliedmaßen infolge ritueller Gewalt ärztlich nachgewiesen.
Wie oder durch wen bist Du in Kontakt gekommen mit ritueller Gewalt?
Durch meinen Vater und meine Mutter und meinen Großvater und Großmutter, Großeltern, und auch Onkel und Tanten. Sie waren stark in SRA [satanischer ritueller Missbrauch] involviert und sicherlich Freunde der Stadt Zandvoort, der Gemeinde Zandvoort, eine besondere Gruppe, denke ich.
Was sind typische Erfahrungen, die Du als Betroffene(r) gemacht hast?
Typische Erfahrungen waren kein Essen, Vernachlässigung, von der Treppe geworfen werden. Mein Vater tötete kleine Tiere. Elektroschocks an meinem Kopf und mein Gehirn wurde zwischen Blöcken, Holzblöcken gequetscht. Ich habe 15 eindeutig gebrochene Gliedmaßen.
Wie bringen Täter die Kinder dazu, sich zu fügen?
Sie haben mich unter Drogen gesetzt. Sie zwangen mich, meine Kniescheibe auf ein Eisengestell zu legen zur Bestrafung, zur Misshandlung. Ich habe mehr als 700 Narben an meinem Körper, was im Alter von 50 Jahren hochkam. Mein Körper fängt an, zu reagieren. Kopfüber aufgehängt werden – und dann andersherum. Natürlich auch Vergewaltigung. Von vorne und von hinten. Außerdem viele Schläge auf die Fußsohlen. Die Füße sind sehr schmerzempfindlich. Und mit Messern in den Rücken stechen. Die Schulterblätter. Ich habe Narben auf meinen Schulterblättern. Ich erinnere mich, dass ich das weiße Kleid trug. Ich wurde gereinigt, ich roch die Seife, und ich lag da auf einer Art Altar. Ich bin mir absolut sicher. Ich bin natürlich vollständig gefesselt. Immer gefesselt. Überall so viele Fesseln. Gefesselt auch während Elektroschocks natürlich. Aber daran erinnere ich mich ganz genau. Und natürlich trugen sie die Roben mit schwarzen Kapuzen. Und sie trugen die Roben und sie sangen. Und eine Menge Kerzen. Diese Art von Kulisse. Und dann Schlosskellern mit solchen Bögen, diesen Betonbögen. Und ich war nicht allein, da waren noch mehr Kinder. Das ist das, woran ich mich erinnere.
Wo und in welchem Rahmen hat das stattgefunden?
Das fand bei uns zu Hause statt, in Zandvoort. Wir wurden zu Villen und Orten in den Niederlanden gebracht, wahrscheinlich mehr in die Gegend von Haarlem, Zaandvort und Den Haag, wo meine Mutter auch herkommt. Dann Schlösser. Heidelberg in Deutschland, Villen in Belgien und wahrscheinlich auch dort Schlösser denn wir hatten ein Sommerhaus nahe der Grenze in Belgien, Frankreich und Großbritannien.
Wie bringen Täter die Kinder dazu, sich zu fügen?
Viel durch Grooming. Ich wurde auf jeden Fall gekidnappt. Unter Drogen gesetzt. Nadeln. Ich habe Nadeln, ich spüre Nadeln, auch in meinem Arm und hier [Schulter]. Sie haben auch während des Missbrauchs Nadeln in mein Gesicht und in mein Auge gesteckt. Das ist auch eine Erfahrung. Aber auch … erzwungene Gewalt, natürlich. Ich glaube, das hat mit dem MKUltra-System zu tun, sonst wäre ich nicht so oft gefoltert worden zwischen null und sechs Jahren. Folter ist unfassbar für ein so junges Kind. Ich glaube, es ging darum, den Schmerzpegel zu testen. Sie waren organisiert. Sie trugen diese weißen Kittel. Ich habe Flashbacks von den Maschinen und all dem. Dass du da liegst. Und sie haben das alles vorbereitet. Sie wussten, was sie tun. Es war ganz sicher eine medizinische Umgebung.
Was war Deine schlimmste Erfahrung?
Die schlimmste Erfahrung, was sie getan haben, waren die Elektroschocks an meinem Gehirn. Seit ich lebe, höre ich die ganze Zeit einen großen Knall in meinem Kopf. Wenn ich einfach nur leben will. Ich habe einen großen Knall gehört. Ich glaube, das war der Moment, in dem sie meinem Gehirn Elektroschocks verpasst haben. In den letzten sieben Jahren hatte ich oft Kopfschmerzen, weil mein Gehirn zwischen diesen Blöcken gequetscht wurde. Sie können also alles mit deinem Körper machen, aber Sachen mit deinem Kopf und deinem Gehirn, das ist schrecklich.
Hast Du zum Abschluss noch ein persönliches Anliegen bzw. eine Botschaft?
Die größte Sorge ist, dass es sich um ein Familiensystem handelt. Du bist in einem System, und wenn du dir deines Missbrauchs bewusst wirst, gibt es bereits eine Veränderung in dir. Man muss sich also mit den Schmerzen und dem Schrecken auseinandersetzen. Und das Schlimmste ist … dass man aus diesem System fast nicht mehr herauskommt. Es ist fast in deinen Venen, es ist in deinen Zellen, wie man Menschen begegnet. Du hast keine normalen Beziehungen. Man hat keine normalen – man kann keine Bindungen mit normalen Freunden aufbauen. Die Auswirkungen sind also enorm.